
Habt ihr bestimmte Rezepte die euch an Zuhause erinnern? Die ihr mit bestimmtem Momenten in eurer Kindheit assoziiert und bei deren Geruch ihr euch genau in diese Momente zurück versetzen könnt? Momente mit der Familie oder Freunden zuhause, zusammen sitzen und essen.
Fanny Singer hat all die Gerichte aufgeschrieben, die sie mit bestimmten Erinnerungen und Erlebnissen verbindet und sie in ihrem Buch „Always Home“ veröffentlicht.

Fanny Singer ist Ende 30, hat einen Doktortitel in Kunstgeschichte und ist Mitbegründerin des Designlabels Permanent Collection. Nachdem sie einige Zeit im Vereinigten Königreich lebte, wohnt sie heute wieder in ihrer Heimat Kalifornien.
Außerdem ist Fanny Singer die Tochter der berühmten Köchin Alice Waters. Zugegeben, Alice Waters hat mir vor diesem Buch überhaupt nichts gesagt. Die Amerikanerin ist Miteigentümerin des kalifornischen Restaurants Chez Panisse, Autorin von mehreren Büchern und zudem inspirierte ihr Einfluss in den Bereichen Bio-Lebensmittel und Ernährung Michelle Obamas „Organic Vegetable Garden Program“ im Weißen Haus. In Amerika gilt sie praktisch als Bio-Pionierin.

Es kommt so selten vor, dass mir das Design der deutschen Ausgabe eines Buches besser gefällt, als das Design der Originalausgabe. „Always Home“ fällt sofort durch den hochwertigen dunkelroten Leineneinband auf. Das Cover ziert ein schwarz-weiß Bild eines Teekessels und ist recht minimalistisch gehalten.
Auf 336 Seiten finden sich zahlreiche weitere schwarz-weiß Fotos von Orten in Südfrankreich, Fanny und ihrer Mutter oder Fotos der Zubereitung bestimmter Speisen wie beispielsweise einer Galette mit Früchten. Gerade für ein Kochbuch finde ich jedoch farbige Fotos besonders wichtig um den Leser direkt anzusprechen. Denn seien wir mal ehrlich, die Vorstellung des Gerichts lockt einen mehr als die Zutatenliste und schrittweise Zubereitung. Ich hätte mir gewünscht, dass zumindest die Food-Fotos in Farbe veröffentlicht wurden wären.

Welche Rezepte haben mich gleich angesprochen? Pats Pancakes sollen unglaublich lecker schmecken und sind mit gerade einmal 5 Zutaten auch einfach nachzumachen. Den Pizza Tag auf Seite 119 von Alice Waters Restaurant Chez Panisse hat mich auch sofort angesprochen. Die Zubereitung nimmt etwas Zeit in Anspruch, aber auch hierbei ist die Zutatenliste relativ simpel. Weitere ansprechende Rezepte sind für mich die Gartensalat-Tacos, eine Nudelsuppe mit Knoblauch oder ein winterlicher Kürbis-Gratin.
Alle Rezepte werden Schritt für Schritt beschrieben, sie gehen jedoch in den Fließtext über, was ich leider auch nicht so schön finde, denn beim Kochen verrutscht man doch schnell in der Zeile . Für mich sind im Buch auch zu viele Rezepte enthalten, die ich nicht umsetzen könnte, wie beispielsweise die Green Goddess Lobster Rolls oder die einfache Fischsuppe. Es sind doch eher Zutaten aufgelistet, die man in Deutschland nicht so leicht bekommt.
In diesem Buch haben mich oft die Geschichten und Erlebnisse rund um die Zubereitung der Rezepte mehr interessiert, als die eigentlichen Gerichte. Beim Lesen merkt man sofort, dass Fanny eine sehr enge Beziehung zu ihrer Mutter hat. Das Buch ist übrigens auch an sie gewidmet.

Wie viel kostet das Buch? Aktuell kostet „Always Home“ 28,00 €. Das Buch wurde mir kostenlos vom btb-Verlag zur Verfügung gestellt. Vielen Dank! *Werbung


Leider konnte mich Fanny Singers „Always Home“ nicht so recht überzeugen. Trotz der wunderbaren Aufmachung gibt es für mich einfach zu viele Kritikpunkte. Der Fokus des Buches liegt natürlich auch auf Alice Waters, was mir zwischenzeitlich auch einfach zu viel Schwärmerei wurde. Ich werde trotzdem einmal einige der Rezepte ausprobieren um mir ein endgültiges Urteil zu verschaffen. In der Hoffnung, dass die Rezepte mich mehr überzeugen als das Buch selbst.

Habt ein schönes Wochenende!
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