Das erste was man bei einer neuen Wohnung macht? Putzen. Ohne Ende. Die Fliesen von oben bis oben vom Schmutz befreien, den Boden wischen und ganz viel Saugen.
Als kleinen Helfer hat mir der Heyne Verlag das Buch „Putz dich glücklich“ zukommen lassen. Dankeschön! Hier könnt ihr euch das Buch noch genauer anschauen. *Werbung
Habt ihr schon einmal von Mrs. Hinch gehört? Nein? OK, ich vorher auch nicht. In Großbritannien ist sie DIE Influencerin wenn es ums Putzen geht. Kein Wunder das „Putz dich glücklich“ dort auch Nr. 1 Bestseller ist. Also war ich schon ein bisschen gespannt auf das Buch und durchblätterte die ersten Seiten.
„Willkommen, meine wundervollen Hincher!“, ganz ehrlich gesagt schreckte mich die erste Seite etwas ab. Frau Hinch nennt ihre Anhänger Hincher und putzen heißt bei ihr hinchen. Etwas übertrieben finde ich das Anfangs auf jeden Fall.
Wenn ich mir eine Putz Influencerin (ja, es ist schon so weit gekommen) vorstelle, dann ist sie in meinem Kopf Ende 50/Mitte 60, etwas korpulenter und voller Tatendrang jeden Tag dabei einmal durchs komplette Hause zu wischen.
Nach Mrs. Hinch Hommage an die Putzerei geht es im 2.Kapitel um ihre Erfolgsgeschichte. Über Instagram wurde sie berühmt und trat schlussendlich sogar im Fernsehen bei „This Morning“ auf. Also öffnete ich meine Instagram App und sah mir die Frau hinter „Putz dich glücklich“ mal etwas genauer an. Sophie Hinchliffe ist tatsächlich das ganze Gegenteil von meiner Vorstellung. Sie ist Mutter eines kleinen Sohnes und auf Fotos stark geschminkt und Top gestylt. Ehrlich gesagt würde ich von außen betrachtet wohl nie darauf kommen, dass sie ihre Zeit mit dem Putzen beschäftigt. Ich werde langsam neugierig und möchte gerne wissen, wie es im Buch weitergeht.
Im Teil 2 des Buches bekommt man einen Einblick in ihre Hinch-Welt. Sie erklärt das sie gerne Schnäppchen macht, nicht viel Wert auf Designer Sachen legt und gerne den Freitagabend auf der Couch verbringt. Mrs. Hinch wird mir tatsächlich sehr sympathisch und ihr Schreibstil über ihr Leben gefällt mir. Die Kapitel lesen sich schön flüssig und ab und zu gibt es kleine Zeichnungen oder freie Stellen, an denen man selbst Notizen festhalten kann.
Auf den nächsten Seiten erfährt man, woher die meisten ihrer Einrichtungsgegenstände kommen und erhält einen ersten Einblick in ihre Lieblingsputzmittel. Interessant wie viel Putzmittel man besitzen kann. Bereits hier stellt sich mir aber eine bestimmte Frage. Woher bekomme ich solche Mittel? In Deutschland gibt es sie jedenfalls nicht zu kaufen.
Meine liebsten Seiten neben Mrs. Hinch persönlichen Geschichten? Ihre Playlist fürs Aufräumen. Zu jedem Song hat sie noch eine kleine Anekdote vermerkt. Ich habe mir gleich ein paar der Titel angehört.
Im Teil 3 „Etwas über mich“ könnte man schon glatt ein paar Tränen vergießen. Es ist sehr rührend von Sophies Lebensgeschichte zu hören. Dem Leser wird jetzt bewusst, Mrs. Hinch putzt und räumt nicht nur weil es ihr Spaß macht, sondern auch weil es sie ablenkt von ihrer Angststörung und weil es sie glücklich macht. Irgendwie bekommt man dadurch eine ganz andere Sicht auf das Buch. Um ehrlich zu sein, hatte ich es erst etwas belächelt. Nach diesem Kapitel habe ich das Buch aber mit einer ganz anderen Sichtweise gelesen.
Teil 4, wie soll ich es anders sagen, ist für mich persönlich wirklich etwas sinnlos. Mrs. Hinch erklärt ausführlich mit welchen Tipps und Pflegemitteln sie ihrer einzelnen Zimmer zum glänzen bringt. Zu gerne hätte ich mir dabei gerne etwas abgeschaut, aber: die genannten Putzmittel gibt es nicht in Deutschland. Leider wird erst auf den letzten Seiten des Buches durch die Übersetzerin vermerkt, dass es Alternativen zu den genannten Produkten gibt. Diese werden dann auch aufgelistet, jedoch wurden sie natürlich nicht von Mrs. Hinch getestet oder empfohlen. Und genau das sehe ich als großen Kritikpunkt an diesem Buch. Es mag super erfolgreich in Großbritannien gewesen sein, da die Putzmittel nachgekauft und die Tipps ausprobiert werden können. In Deutschland sieht das jedoch anders aus.
Im Großen und Ganzen fand ich es sehr interessant etwas über Sophia aka Mrs. Hinch zu lesen, ich mag ihren Schreibstil und die Gliederung ihres Buchs. Als wirkliche Putzhilfe dient „Putz dich glücklich“ jedoch für mich nicht.
Habt ein schönes Wochenende!